Deutschland ist das Land der Industrieroboter. Wie die OECD in einer aktuellen Studie feststellt, zählt Deutschland neben Korea, USA und Japan zu den weltweit am stärksten automatisierten Volkswirtschaften, was den Bestand an Industrierobotern in der Produktion angeht. Die vier Länder zusammen vereinen rund 70% des Bestandes an Industrierobotern in der OECD-Welt.
In der Studie wurde untersucht, wie sich in den OECD-Ländern die Einführung von Industrierobotern auf Arbeitsplätze auswirkt. Ein Ergebnis ist, dass verschiedene Arten von Industrierobotern (Schweißen, Schneiden, Montieren etc.) unterschiedliche Beschäftigungsauswirkungen innerhalb einer Berufsgruppe haben. Daher seien differenzierte Betrachtungen notwendig. Im Durchschnitt zeigt die Studie besonders starke negative Beschäftigungsauswirkungen für Handwerksberufe (“Craft and Related Trades Workers” nach ISCO-08) auf. Hier gäbe es die meisten Jobverluste.
Betrachtet wurde auch der Zusammenhang zwischen dem Bestand an Industrierobotern und der Beschäftigung nach Qualifikationsniveaus, wobei zwischen niedriger, mittlerer und hoher Qualifikation unterschieden wurde. Die Einführung von Industrierobotern hat der Studie zur Folge im Durchschnitt negative Auswirkungen auf Jobs mit niedriger und mittlerer Qualifikation und positive Auswirkungen auf hohe Qualifikationen. Die mit Abstand größten Jobverluste bestünden für mittlere Qualifikationen. Aber auch hohe Qualifikationen könnten im Einzelnen negativ beeinträchtigt sein. So würden Montageroboter zu besseren Produkten und Produktionsprozessen führen, wodurch überwachende und koordinierende Tätigkeiten beispielsweise von Ingenieuren an Relevanz verlieren.
Quelle: OECD Digital Economy Papers Nr. 277
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